Um die Zargen verleimen zu können, sollten diese nach dem Biegen für 1 Tag liegen gelassen werden. Im Normalfall werden sich die Zargen in dieser Zeit etwas zurückbiegen. Vor dem Aufleimen biege ich die Zargen nochmal trocken am Biegeeisen nach. Danach können die Zargen abgelängt und mit der Decke verleimt werden. Um die Leimfläche zwischen Zargen und Decke zu vergrößern, werden bei den meisten Gitarren "Reifchen" oder "kerflings" eingeleimt. Dass sind Leisten (meist aus Fichte, Linde oder Mahagoni) die alle paar Millimeter geschlitzt werden. Dadurch sind sie biegsam und können mit dem Zargenkranz verleimt werden. Ich habe eine Methode gewählt, die bei klassischen Gitarren des öfteren zum Einsatz kommt: Die Zargen werden dabei mit vielen kleinen Holzkeilen, Peones genannt, verleimt.

  Nachdem beim letzten mal die Decke beleistet wurde, kann diese jetzt mit dem Hals verbunden werden. Außerdem werde ich auch gleich den Endklotz anleimen - dieser ist bei meiner Guitarlele aus Mahagoni. Das wichtigste bei diesen Arbeiten ist ein genaues Ausrichten der Komponenten an die Mittellinie der Gitarre, denn jede Ungenauigkeit sorgt später für Probleme... Ein schief im Korpus sitzender Hals würde nicht besonders toll aussehen :)

  Die Abmessungen des Halsklotzes sind von mehreren Faktoren abhängig. Die erforderliche Länge ergibt sich aus der Form des Klotzes außerhalb des Korpus' und dem Abstand im Korpus bis zum oberen Querbalken der Deckenbeleistung. Die Höhe des Klotzes muss mindestens so hoch wie die Korpustiefe am Halsansatz sein. Zum Schluss hängt die eigentliche Position des Klotzes davon ab, an welcher Stelle der Hals in den Korpus übergeht.

  Wie im letzten Beitrag angekündigt, wird diesmal die Kopfplatte angeschäftet. Das bedeutet, dass vom Halskantel die Kopfplatte in einem bestimmten Winkel abgetrennt  und anschließend versetzt wieder angeleimt wird. Diese Methode ist mir persönlich bis jetzt am liebsten. Eine andere Möglichkeit wäre, das gesamte seitliche Profil des Halses aus einem Stück zu sägen. Dazu braucht man aber ein viel dickeres Ausgangsmaterial, welches sich natürlich auch im Preis niederschlägt. Außerdem wird bei dieser Methode mehr Holz verschwendet als bei der Version mit angeschäfteter Kopfplatte.