
31 Dez Bau einer Guitarlele: #13 Zargen mit Decke verleimen
Um die Zargen verleimen zu können, sollten diese nach dem Biegen für 1 Tag liegen gelassen werden. Im Normalfall werden sich die Zargen in dieser Zeit etwas zurückbiegen. Vor dem Aufleimen biege ich die Zargen nochmal trocken am Biegeeisen nach. Danach können die Zargen abgelängt und mit der Decke verleimt werden.
Um die Leimfläche zwischen Zargen und Decke zu vergrößern, werden bei den meisten Gitarren „Reifchen“ oder „kerflings“ eingeleimt. Dass sind Leisten (meist aus Fichte, Linde oder Mahagoni) die alle paar Millimeter geschlitzt werden. Dadurch sind sie biegsam und können mit dem Zargenkranz verleimt werden. Ich habe eine Methode gewählt, die bei klassischen Gitarren des öfteren zum Einsatz kommt: Die Zargen werden dabei mit vielen kleinen Holzkeilen, Peones genannt, verleimt.
Zargen mit Decke verleimen
Die Zargen werden also wie gesagt nochmals mit der Schablone kontrolliert und bei Bedarf am Biegeeisen trocken nachgebogen. Anschließend lege ich die Schablone an die Zarge und markiere die Endpunkte. Davon ausgehend ziehe ich mit dem Winkel eine Linie.
Mit einem Holzklotz als Anschlag schneide ich die Zargen mit der Japansäge an der Markierung ab.
Da die Zargen am Halsfuß in die vorher gesägten Schlitze gesteckt werden, müssen die Zargen genau abgelängt werden. Das mache ich Schritt für Schritt mit einem kleinen Hobel.
Die Zargen müssen spielfrei, aber leichtgängig in die Schlitze passen. Ich passe die Stärke der Zargen an dieser Stelle mit einem Schleifklotz an.
Sobald die Länge der Zargen am Halsende stimmt und in die Schlitze passen, fixiere ich diese mit ein paar Zwingen an der Decke und kontrolliere die Länge am Endklotz. Die Zarge muss bis zur Mitte des Klotzes reichen. Die Länge passe ich ebenfalls mit dem Hobel an.
Wenn die Länge an beiden Enden stimmt und die Zarge der Kontur der Decke folgt, kann die erste Seite am Endklotz angeleimt werden. Ich lege auf beiden Seiten ein Stück Holz bei. An der Außenseite lege ich zusätzlich noch ein Stück Kork ein, da der Endklotz ja leicht abgerundet ist. So kann die Zarge gleichmäßig an die Zarge gepresst werden. An der Halsseite wird die Zarge nur in die Schlitze gesteckt, jedoch nicht verleimt.
Ist der Leim getrocknet, kann die zweite Zarge auf die gleiche Weise am Endklotz angeleimt werden.
Wie man sehen kann haben die Zargen einen Spalt von ca. 1 mm. Das ist nicht weiter schlimm, da die Stelle später sowieso mit einem „Filet“abgedeckt wird.
Auf dem Bild sieht man jetzt die Peones. Diese habe ich fertig zugeschnitten bei Madinter gekauft. Ohne Bandsäge verzichte ich gerne auf das zusägen solch hoher Stückzahlen :) Auf dem Brettchen habe ich etwas Leim, die Pinzette dient zum Einsetzen der kleinen Teilchen.
Die Peones werden mit einem Schleifklotz an die Zargen- und Deckenwölbung angepasst. Sobald das Stück ohne Spalt richtig sitzt, wird etwas Leim aufgetragen und das Klötzchen an der gewünschten Stelle für ca. 30 Sekunden mit den Fingern angedrückt. Das reicht um die den Leim anziehen zu lassen.
In dieser Weise arbeite ich mich um den gesamten Zargenkranz. Nachdem der Leim getrocknet ist können die Zwingen entfernt werden. Ausgetretenen Leim entferne ich noch mit etwas Schleifpapier.
Und schon schaut’s ein bisschen mehr nach Gitarre aus. Als nächstes wird der Zargenkranz auf Höhe gebracht und die Reifchen auf der Bodenseite angeleimt. Bis dahin,
Stay tuned, Rudie
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