Die Abmessungen des Halsklotzes sind von mehreren Faktoren abhängig. Die erforderliche Länge ergibt sich aus der Form des Klotzes außerhalb des Korpus' und dem Abstand im Korpus bis zum oberen Querbalken der Deckenbeleistung. Die Höhe des Klotzes muss mindestens so hoch wie die Korpustiefe am Halsansatz sein. Zum Schluss hängt die eigentliche Position des Klotzes davon ab, an welcher Stelle der Hals in den Korpus übergeht.

  Wie im letzten Beitrag angekündigt, wird diesmal die Kopfplatte angeschäftet. Das bedeutet, dass vom Halskantel die Kopfplatte in einem bestimmten Winkel abgetrennt  und anschließend versetzt wieder angeleimt wird. Diese Methode ist mir persönlich bis jetzt am liebsten. Eine andere Möglichkeit wäre, das gesamte seitliche Profil des Halses aus einem Stück zu sägen. Dazu braucht man aber ein viel dickeres Ausgangsmaterial, welches sich natürlich auch im Preis niederschlägt. Außerdem wird bei dieser Methode mehr Holz verschwendet als bei der Version mit angeschäfteter Kopfplatte.

  Jetzt kann es mit dem Bau der Guitarlelen losgehen. Die erste Baustelle wird der Hals sein. Begonnen wird mit dem Abrichten der Halskantel. Diese Arbeit muss (wie eigentlich alles im Instrumentenbau) mit großer Sorgfalt gemacht werden. Denn schließlich hat der Hals später einen großen Einfluss auf die Bespielbarkeit des Instruments. Die Genauigkeit der späteren Messungen hängt von einer gründlichen Vorbereitung der Halskantel ab!

  Verteilt über die letzen Monate habe ich ein ganz besonderes Instrument gebaut: Und zwar eine 3-saitige Cigar-Box-Gitarre. Besonders zum einen deswegen weil sie einen Resonator aus Aluminum besitzt somit neben dem typischen Sound auch unverstärkt ziemlich laut ist, und zum anderen soll dieses Schmuckstück später von einem tollen Musiker gespielt werden: Chris Fillmore. Ich habe den Gitarristen bei einem Konzert im Sommer kennengelernt und mich sehr nett mit ihm und seinen nicht weniger sympathischen Bandkollegen unterhalten. Wem Chris Fillmore kein Begriff ist, der Suche so schnell wie möglich das Netz nach der "Meena Cryle and Chris Fillmore Band" ab. Die beiden sind in der österreichischen (und auch internationalen) Bluesszene nicht wegzudenken und auf jeden Fall einen Konzertbesuch wert! Nun zum eigentlichen Thema des Beitrages: Nachdem ich die Gitarre fertiggestellt habe warf sich mir die Frage auf wie ich denn das "Trumm" verschicken sollte. Nach langem hin und her entschied ich mich gleich einen Koffer zu bauen, denn darin ist das Instrument super geschützt, ich muss mir keine Sorgen machen dass meinem (Ex-)Baby am Transportweg was passiert, und zusätzlich hat Chris gleich eine schmucke Aufbewahrungsmöglichkeit - also los geht's!