Nachdem der Boden beim letzen Mal beleistet wurde kann er nun aufgeleimt und die Guitarlele somit geschlossen werden. Zuvor müssen in den Zargenkranz aber noch die Stellen ausgenommen werden, an denen später die Leisten des Bodens enden. Dafür muss der Boden ganz genau an der Mittellinie ausgerichtet werden. Da die Zargen nicht überall zu 100% rechtwinklig zur Decke stehen, ändert sich die Kontur am Boden minimal. Darum habe ich den Boden mit 5 mm Überstand ausgesägt, um kleine Abweichungen anpassen zu können.

  Vor dem Aufleimen den Bodens muss dieser ausgeschnitten, auf die richtige Stärke gehobelt und beleistet werden. Außerdem bekommt der Boden in der Mitte einen Zierstreifen. Die Leisten sind wie schon bei der Decke aus Fichte. Um die Fügenaht in der Mitte der beiden Platten zu verstärken, leime ich aus Resten der Decke einen Mittelstreifen auf den Boden.

  Bei fast allen akustischen Gitarren (und auch anderen Saiteninstrumenten) bestehen Decke und Boden aus zwei Teilen, die meistens gespiegelt zusammengesetzt werden. Das nennt man dann "bookmatched", der Faserverlauf ist also auf beiden Seiten gleich. Das Fügen der Platten (also das Verleimen zu einer großen Platte) muss sehr genau geschehen, damit die dünne Naht nach dem Verleimen spaltfrei und somit stabil ist.